Bisschen viel Kaffee gehabt – so ungefähr fühlt sich das an, wenn die Surfits loslegen.
Der Holstein Ska Punk geht direkt vom Ohr ins Blut ins Bein, Widerstand zwecklos.
Gegen den Sound der Tanzkapelle aus dem südholsteinischen Elmshorn ist kein Kraut gewachsen.
Die fünf Männer und eine Frau kennen ihre Wurzeln und haben die noch ordentlich aufgemotzt.
Jamaikanischer Ska, hawaiianischer Surf, Power Punk aus Kalifornien – wer in Norddeutschland hinterm Deich groß wird, sucht sich seine Sonne selbst.
Seit 1998 schlägt das Herz der Surfits – natürlich im Offbeat. Von Müdigkeit keine Spur.
Da wird jede Dancehall gerockt, bis auch der letzte Eckensteher sein Tanzbein skanken lässt.
Auf der Bühne gibt Sänger und Gitarrist Matthias den Ton an.
Seine Stimme kann alles zwischen böse und artig.
Der ein oder andere Whisky hat seinem Gesang in den letzten Jahren außerdem noch mehr Dings äh Charakter verpasst.
Dass da unten im Saal auch keiner schlapp macht, verhindert die Band mit wirklich üblen Tricks:
Dirk feuert mit seiner Gitarre brachiale Rhythmus Salven in die Menge,
der Bass von Christian lässt den Boden weich werden,
André treibt am Schlagzeug unbarmherzig den Beat nach vorn und
Jan (Trompete), und Annika (Alt Sax) verschaffen der tanzwütigen Crowd mit ihren präzise gesetzten Bläser Lines das typische Ska macht glücklich Gefühl.
Dass ein Abend mit den Surfits Genuss ohne Reue ist, können Tausende bezeugen.
Weit mehr als 200 Gigs zwischen Flensburg und München, Köln und Warschau hat die Band gespielt, davon einige zusammen mit geschätzten Kollegen wie
The Toasters (USA), Dr. Ring-Ding (D), The Peacocks (CH), The Hotknives (UK), Skatelites ( Jam), Dr. Calypso (ESP), Shandon (IT), King Prawn (UK), Toy Dolls (UK), Distemper (RUS), Karamelo Santo (AR) oder Bosshoss (GER/US).
Und na klar, auch jenseits von live können sich die Surfits allerbestens hören lassen.
2003 erschien das Minialbum „Sixteen Balls Game“, das auf einer Tour durch Deutschland und Polen den Weg in die Gehörgänge der Fans fand.
Auch von einem Charterfolg dürfen die Musiker später mal ihren Enkeln erzählen: das Stück „I like it“ kam in der Hörerwertung von www.mp3.de auf Platz eins, juchu.
Im Frühjahr 2006 kam das Album „Pick it up“ zur Welt und treibt seitdem mit 15 kräftigen Stücken sein herrliches Unwesen in der Heavy Rotation der geneigten Zuhörer.
Für das dritte Album ist 2012 die Zeit gekommen. 50:50, also fifty fifty, heißt das Werk und erweist damit dem Schwarz- Weiß des Ska seine Ehre. Ansonsten werden aber keine Kompromisse gemacht.
Tanzen oder tot sein – dazwischen gibt es nichts.