Als Schüler der Schlagzeug-Legende Alvin Jones lernte Vic Higgins von den Fähigkeiten seines Meisters und fügte später eigene Einflüße in sein Spiel ein. Als freigeistiger Rhythmiker paßt Vic hervorragend in das Jazz-Trio-Format.
Er gilt als Botschafter Südafrikas und als herausragender Künstler durch
sein Talent zu musikalischer Neuerfindung, impressiver Hörfähigkeit und seine Leistung, einen dynamischen und unterstützenden perkussiven Rahmen zu schaffen.
Sein "Old-school"-Ansatz ist wie geschaffen für zeitlosen Jazz.
Vic half, spezielle Nuancen für Südafrikanischen Jazz zu schaffen in Zusammenarbeit mit vielen professionellen, aber auch Semi-professionellen Afrikanischen Spielern.
Während seiner kreativen Blütezeit führten seine frühen musikalischen Aktivitäten ihn in Cape Town’s legendäres Space Theatre, wo er zusammen mit Bassist Mitch Pike und Vibraphonist Merton Barrow spielte.
Er hatte sehr frühe Bühnenauftritte zusammen mit ‘Boereqanga’ King Nico Carstens, aber bald spielte er auch mit Größen wie den Moses brothers - Cliffie and Basil - im " The Four Sounds", und zusammen mit Merton Barrow startete er "The Influential Jazz Workshop".
In den Fußspuren eines der besten Cape-Drummers, Cecil Ricca, wurde er entdeckt von Big Band Arranger Gerry Bosman. In Ergänzung von Bosman’s substantiellen Gitarrenstil tourte Vic auch mit Mimi Coertse und Gé Korsten.
Als Cape Town ein blühender Hotspot für Jazz war, saß Vic oft mit Nol Klinkhammer’s Band im Milroy Hotel.
Er ergänzte "The Square Set", welches den Hammondorgan-Spieler groß herausstellte, der eine starke Presenz in der Stadtumgebung innehielt. Andere prominente Bandkollegen um Vic waren damals Dave Bravo and Bassist Marc Duby.
Mitch Pike’s Art Centre Jazz Club in Greenpoint war ebenfalls ein populärer "Jamming spot" für aufstrebende lokale Musiker. Und dies war auch der Start für Saxman Winston Mankunku Ngozi’s Karriere.
Hier spielte Vic auch mit Dollar Brand (a.k.a. Abdullah Ibrahim), Pianist Chris Schilder und Mankunku’s Wunderkind, Tenor- Saxophonist Ezra Ngcukana.
Mit so viel Kreativität um ihn herum gründete Vic seinen eigenen Club in Plumstead "The Venue" in 1975.
Aber nach einiger Zeit arbeitete er mit dem international bekannten Pianist / Komponist Bheki Mseleku und "The Pacific Express Band". Vic erzählt: “Ich schmiß den Club hin um mit ihnen zu spielen. Ich spielte in der Sherwood Lounge, aus dem später der Club Montreal wurde. Wir spielten mit all den südafrikanischen Größen wie Leslie Kleinsmith, Chris Schilder, Jack Momple und Zane Adams. Was den Pacific Express einzigartig machte, waren die Musiker in der Band. Es war die Kombination von Robbie Jansen, Basil Coetzee und Tony Cedras, und auch meines besten Freundes, Bassist Paul Abrahams.”
Pianist Chris Schilder (Mitglied des beliebten Pacific Express Lineup) informierte Vic, dass sie bald ein Album aufnehmen würden mit dem Titel On Time. Higgins komponierte dafür die langsame Ballade Give A Little Love, die ein popülärer Hit wurde. Chris Schilder arrangierte die Musik und Adams den Gesang. Aber traurigerweise erhielt Vic nie etwas als Co- songwriter dieses Evergreens - ein Schicksal, dass er mit vielen anderen an Kompositionen beteiligten Musikern teilt, die nie den Lohn für ihre Arbeit erhielten,
Nach Paul Abrahams’ Tod ging Vic nach Kalk Bay’s Harbour House und startete
einen "jam-packed" Jazz club, der über zweieinhalb Jahre lief.
An diesem See-nahen Ort leitete er ein Jazzquintet um Gitarist Alvin Dyers, Bassist Eddie Jooste
und Sängerin Erica Lundi, die später durch Emily Bruce ersetzt wurde. Der selige Nic le Roux, aka
Noekies, spielte von 2002 –2004ebenfalls in dem Quintet jeden Sonntag .
Mit soviel kreativer Energie verlief Vic´s Lebensweg sehr vielfarbig.
In seinen wilden ‘hooligan’ Jahren führte seine Rebellion dazu, dass er Polizeiautos stahl ,
die er jeweils gegen zwei Säcke Hasch eintauschte.
Während sich die Band mit vielen echten Top-Musikern umgab, fand er seine Nische und wurde als Drogenschmuggler Millionär. Schließlich landete er in den berüchtigtsten Gefängnissen des Landes.
Zu jener Zeit wurde Vic in einem Lastwagen zusammengekettet mit dem legendären
Scheepers Mob nach Pretoria Central gefahren. Higgins beschreibt diesen Ort als Irrenhaus. Hier traf er jeden Schwerverbrecher, von Hendrik Verwoerd’s Attentäter Demetrios Tsafendas, bis Andre Stander aus der Bankräber Stander Gang. Aber trotz dieser Erfahrungen entwickelte sich Vic zu einer starken Persönlichkeit mit einer positiven Zukunftsperspektive. Sein Lebensmotto: " Alles was wir tun müßen ist scheinen, wie die Sonne es jeden Tag tut."
(“All we’ve got to do is shine, like the sun does everyday.”)
Als Vic 1978 von Victor Verster freigelassen wurde, ging er zurück nach Johannesburg und spielte in Art Kelly’s Rumours Club. Wegen des großen Erfolgs blieb er dort, in der Rocky Street, zwölf Jahre lang und spielte mit Stan Jones, Charlie Sayers u.a.
Vic ergänzt: “Trompeter Charlie Sayers ist der größte lebende Musiker in Afrika heute.
Er erntwickelte seine Fähigkeiten auf jüdischen Hochzeiten - abgesehen davon habe ich auf mehr Hochzeiten gespielt.
Er nutzte die Gefängnis-Monotonie, um Rhythmen zu üben und Hi-Hat- und Fußtechniken zu entwickeln.
Es war dann sein Lebensinhalt, die internationalen Bühnen zu erklimmen wie "Ronnie Scotts" in London.
Das gab ihm die Triekraft, sein Spiel immer weiter zu verbessern.
Vic beschreibt seine Londoner Zeit als wunderbar für seine Karriere.
Als Mitglied von Ronnie Scott’s Resident Jazz-Rock Band, Nucleus, Higgins war
in der Lage, alle großen Jazzer der späten 60er und frühen 70er zu erleben. Nucleus´ Bandleader,
Trompeter Ian Carr war ein charismatischer Kerl und Freund von Miles Davis, dadurch hatte die Band die Möglichkeit, mit Musikern wie The Cream’s Jack Bruce aufzutreten.
Auch spielte Vic mit der 50-köpfigen Free Jazz Group Centipede, die von Keith Tippet und seiner Frau Julie Driscoll als Sängerin geführt wurde.
Vic machte es sich zur Aufgabe, seine Technik immer weiter zu verbessern und er war dermassen inspieriert, dass er jahrelang in schalldichten Räumen lebte, um so flexibel zu werden, dass er in jeder nur denkbaren Miusikformation spielen konnte.
Vic erzählt: “These guys were so excellent, I started
studying and working on my chops until I built it up to standard. I put 15 years into just
my ability to make my feet work. I decided I would make my feet as fast as my hands –
that’s all I was interested in.”
Wegen seiner Fähigkeiten durfte er zur Gruppe um den südafrikanischen Tenorsaxofon Gianten Basil ‘Manenberg’ Coetzee gehören, auf dessen sämtlichen Alben er spielt. Er entwickelte das Cape Jazz Idiom wähend er mit Alto Player Robbie Jansen in Jansen’s Heartthrob Ensemble tourte. Frontfrau war Robbie’s Tochter René.
Als Lehrer hat Vic, dieser Veteran, zur Spielweise beigetragen von Drummern wie
Peter Cohen (Freshlyground, Mango Groove,) und dem Amerikaner Anton Fig.
Mitte 2007 veröffentlichte Higgins ein Album mit ACID BLUES aus Cape Town:
Live At Carnival Court - Vol 1 and 2, mit Gitarist James Kibby und Bassist Christoph Von Walter.
Drei Jahre zuvor traf Vic Bassist Christoph Von Walter und Freund Theo Nel. Beide wurden wichtiger Bestandteil seines Lebens und Ihre großzügige Brüderlichkeit führten zu neuer musikalischer Motivation. VIC-HEAD (Bluesiger Hardrock) wurde 2011 gegründet mit Bassist Christoph Von Walter und Gitarrist Eckart Borutto. Die Band wurde benannt nach dem 1938 geborenen Band-Drummer Vic beim gemeinsamen Ansehen einer MOTÖRHEAD-DVD - Also Vic und MOTÖRHAED = VIC-HEAD ( "wicked" ) !
? In Kürze
Geboren: 1938
Stadt: Belgravia, Johannesburg
Aktueller Aufenthalt: Muizenberg, Cape Town.
Technik: Keine speziellen Preferenzen, "but chooses full kit to percussion".
Zusammenarbeit: Abdullah Ibrahim, Alvyn Dyers, Art Kelly, Basil Coetsee, Basil Moses, Barney Rachebane, Cliffie Moses, Bheki Mseleku, Cecil Ricca, Charlie Hamilton, Charley Sayers, Chris Macgregor, Chris Schilder, Christoph Von Walter, Dave Ridgeway, Dave Bravo, Eckart Borutto, Eddie Jooste, Erin-Louise Clark, Ezra Ngcukana, Gé Korsten, George Werner, Gerry Bosman, Henry Stander, Hilton Schilder, Ian Carr, Jack Bruce, James Kibby, Jack Momple, Johnny Fourie, Johnny Boshoff, Leslie Kleinsmith, Louis Moholo, Marc Duby, Maurice Paliaga, Merton Barrow, Mac McKenzie, Mimi Coertse, Mitch Pike, Nick ‘Noekies’ le Roux, Nico Carstens, Nol Klinkhammer, Paul Abrahams, Peter Ndladla, Richard Groove Holmes, Robbie Jansen, Sandile Shange, Stan Jones Trio, Tu Nokwe, Tony Schilder, Winston Mankunku Ngozi, Zane Adams
Bands: Blues, Heartthrob, Mantrayer, Nucleus, Pacific Express, The Earthlings, The Four Sounds, The Toffs, The Kwa Mashu Angels, The Square Set, Sabenza
? Discography
* Pacific Express – Anthology - Part 2
* Pacific Express - On Time
* Richard Groove Holmes - Crossover, New York, Soweto
* Sabenza - Sabenza
* Basil Coetzee - B
* Basil Coetzee - Monwabisi
* Acid Blues - Live At Carnival Court - Vol 1 and 2